Die schmerzhaften Debatten unter Feministinnen

Habe gerade bei Antje Schrupp einen spannenden Beitrag gelesen, der das Thema Streitkultur und Kritikfähigkeit aufnimmt. Im Fokus steht weniger das Geschlecht (auch wenn der Aufhänger ein Missy Mag Artikel ist) sondern die Frage, welche Folgen die aktuelle Streit(un?)kultur für den Umgang mit Fehlern und das Lernen daraus hat. Ein Aspekt, der in unserer FAMA-Nummer wenig vorkam. Und ich kann nicht anders, als an diese uralte Geschichte über Kains Misserfolg beim Opfer zu denken. Dass sein Opfer keine Anerkennung fand, kann Kain nicht angelastet werden. Aber dass er mit der empfundenen Niederlage nicht anders als mit Gewalt umzugehen weiss, wohl schon. Gott selbst spricht das ganz direkt an (Genesis 4,7, frei übersetzt): „Ist es nicht so, Kain: Wenn du etwas gut machst, dann hebst du den Kopf und blickst frei auf. Aber wenn du es nicht gut machst … dann lauert das Unheil schon vor der Tür. Darum pass auf! Lass es nicht zu.“ Aber Gottes Worte verhallen in Kains Wut. Später sieht Kain wohl ein, was er tat. Aber sein Lernweg führt über Leichen.
Genesis 4 ist eine Ur-Geschichte. Sie erzählt gänzlich unbschönigt von den Abgründen des Menschseins. Sie erzählt als Männer-Geschichte, was alle angeht (der spezifische Genderblick des Kapitels gäbe einiges her, kann hier aber nicht ausgeführt werden, das soll ja ein Kommentar sein und kein eigener Beitrag…). Die Lektion, scheint mir, ist bis heute kaum gelernt.

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